von Volker Mayr
“arm, aber sexy” – das ist Berlin. Auf den Golfsport übertragen könnte man sagen: “klein, aber fein”.
Für Golfer kann sich die Hauptstadtregion noch lange nicht vergleichen mit München, Hamburg und anderen deutschen Metropolen, in deren Nähe sehr viel mehr attraktiveGolfanlagen um Mitglieder und Greenfee-Spieler konkurrieren. Gerade mal (oder immerhin) 19 Golfclubs kann die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg aufbieten, darunter allerdings den Golfclub Wannsee, den wohl ältesten Golfclub Deutschlands.
Auch beim Rating kann sich diese Golfregion sehen lassen: mit Wannsee, Seddin,Wilkendorf und Semlin hat sie 4 Clubs unter dem Top 50 in Deutschland! Vor
dem Mauerfall gab es nur den piekfeinen Diplomaten-Club Wannsee und den Golfclub Gatow inmitten der damals britischen Kaserne. Berliner Golfer ohne entsp
rechende Privilegien mussten sich Clubs jenseits der innerdeutschen Grenze in Bayern, Hessen oder Niedersachsen suchen.Nach dem Mauerfall schossen neue Golfplätze wie Pilze aus brandenburgischem Boden: sehr reizvolle Anlagen, die renommierte Golfplatz-Architekten ohne Platznot in un
gewohnt weiten, unverbrauchten Landschaften bauen konnten. Der traditionsreiche Nobel-GolfclubWannsee kommt für Greenfee-Spieler eher nicht infrage. Der “Club der Reichen und
Schönen” ist sehr gepflegt, “very distinguished”, hat es aber unter sportlichen und landschaftlichen Gesichtspunkten schwer, mit Golfclubs wie Motzen, Seddiner See, Semlin und Stolper Heide
mitzuhalten, in denen Golfer inmitten brandenburgischer Weiten Natur pur erleben können.
Für golfspielende Berlin-Besucher oder Geschäftsleute ist der Berliner Golfclub Stolper Heide, erste Autobahn-Ausfahrt Richtung Hamburg im Norden Berlins, wegen seiner
City-Nähe und seiner zwei 18-Löcher-Plätze ideal. In maximal 30 Minuten aus Berlins Mitte stehen Sie am Abschlag, – was will man mehr! Beide Plätze sind anspruchsvoll, das Clubhaus mit
exquisiter Gastronomie eine Empfehlung.
Gleiches gilt für die feine Golfanlage Seddiner See im Süden der Hauptstadt. Auch hier buhlen zwei 18-Löcher-Plätze um die Gunst der Golfer. Insbesondere der höchst
anspruchsvolle Meisterschafts-Südplatz, Austragungsort für renommierte Turniere wie die deutschen Amateurmeisterschaften, ist eine Herausforderung für Bogey-Spieler und Single-Handicapper.
Nicht-Berliner Golfer, die die Hauptstadtclubs einmal ausprobieren möchten, finden Übernachtungsangebote zum Beispiel aufHolidaycheck.
Der Märkische Golfclub Potsdam nahe der brandenburgischen Landeshauptstadt und ca. 45 Minuten von Berlins Mitte entfernt, erfüllt mit seinen Herausforderungen alle golferischen Wünsche
und ist der Club der Babelsberger Film- und Politprominenz.
Der Golfclub Semlin am See, eine Autostunde westlich von Berlin, erfüllt Träume von unendlichen Weiten. Die 27-Löcher-Anlage besticht durch landschaftliche Schönheit, viele
Wasserhindernisse, das Inselgrün vor der immer gut besuchten Sonnenterrasse und das empfehlenswerte Hotel inmitten der Golfanlage, dessen Gastronomie preisgekrönt ist.
Die Golfanlage Groß Kienitz im Süden Berlins ist buchstäblich auf den Trümmern der im zweiten Weltkrieg zerstörten deutschen Hauptstadt gebaut und wir trotz ihrer landschaftlichen
Schönheit von guten Golfern als “hart” empfunden: der Ball muss präzise getroffen werden, Fehler im Treffmoment spürt man im Handgelenk…
Der von Bernhard Langer entworfene Golf & Country Club Motzener See im Südosten Berlins wird vom neuen Hauptstadt-Flughafen BER profitieren, - wenn der irgendwann
mal funktioniert. Bis dahin und unabhängig davon ist das ein wunderschöner, allerdings stark frequentierter Meisterschaftsplatz mit wenigen Startzeiten
für Greenfee-Spieler zumindest am Wochenende.
Auf den Webseiten der genannten Golfclubs finden sie empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeiten. Alle genannten Golfanlagen sind von Berliner Hotels nicht mehr als 60 Autominuten
entfernt.
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